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Hilft Programmieren bei der Resozialisierung?

Im Jahr 2018 richtete sich ein Meet and Code-Event an 25 straffällige Jugendliche der Kremenchug Educational Colony.



„Wir wollten straffälligen Jugendlichen nicht nur Programmieren beibringen, sondern eine andere Welt zeigen. Eine Welt, in der sie selbstbewusst ihre eigenen Fähigkeiten und Talente einbringen können", sagt Vasyl Khoma, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung VETERAN in der Ukraine. Im vergangenen Jahr hat die Stiftung bei Meet and Code eine Veranstaltung für 25 straffällige Jugendliche aus der Bildungskolonie Krementschuk organisiert. Dort hatten die Teilnehmer zum ersten Mal in ihrem Leben die Möglichkeit, Programmieren zu lernen.

Die gemeinnützige Stiftung VETERAN aus Charkow, Ukraine, engagiert sich seit 18 Jahren. Mit der Teilnahme bei Meet and Code nahm die Organisation zum ersten Mal einen Zuschuss für die Durchführung einer Veranstaltung entgegen. Auch als kleine gemeinnützige Organisation erhielten sie ohne Schwierigkeiten eine Förderung von Meet and Code. VETERAN organisierte nicht nur eine inspirierende Veranstaltung, sondern erhielt auch einen Meet and Code Jury-Award in der Kategorie „Diversity“.

Wieso Programmieren?

Die Stiftung VETERAN unterstützt junge Menschen in schwierigen Situationen und gibt ihnen Hoffnung für die Zukunft. Vasyl Khoma, der Vorstandsvorsitzende von VETERAN, ist sich der Herausforderungen für junge Menschen bewusst, wenn sie sich wieder in die Gesellschaft eingliedern wollen - als 18-Jähriger war er selbst Soldat im sowjetisch-afghanischen Krieg. Besonderes Augenmerk legt er auf die Probleme der Jugendlichen und ihre Zukunft. Deshalb stellte die Stiftung VETERAN den Förderantrag bei Meet and Code, um ein Treffen mit IT-Spezialisten in der Justizvollzugsanstalt Krementschuk zu organisieren - einer Haftanstalt für junge Männer mit problematischer Vergangenheit.

„Wir wollten diesen straffälligen Jugendlichen nicht nur Programmieren beibringen, sondern eine andere Welt zeigen, in der sie selbstbewusst ihre eigenen Fähigkeiten und Talente einbringen können." Vasyl Khoma, Vorstandsvorsitzender der Stiftung VETERAN in der Ukraine

Valentyna Veltsen (stellvertretende Leiterin der Interregionalen Abteilung für Strafvollzug und Bewährung des Justizministeriums im Nordosten) und Svitlana Shuvaieva (Freiwillige der Stiftung VETERAN) beim Award-Wochenende im März 2019.
Foto: © Sascha Hauk

Für wen?

Für alle Teilnehmer war die Veranstaltung die erste Erfahrung mit digitaler Bildung. Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, sich mit professionellen Programmierern zu treffen und über den Beruf zu sprechen. Dabei erfuhren sie, welche Qualifikationen und Kenntnisse für diesen Job benötigt werden. Während der Workshops lernten die Jugendlichen den Umgang mit Scratch, die dazugehörige blockbasierte Programmiersprache und ein mathematisches Modell kennen.

Was hat sich verändert?

Für einige der Jugendlichen könnte die Meet and Code Veranstaltung eine lebensverändernde Erfahrung sein. Sie denken jetzt ernsthaft über eine professionelle Ausbildung in der IT nach.

"Uns wurden viele praktische Fähigkeiten vermittelt. Ich fühle mich so inspiriert! Ich weiß jetzt, wenn ich diesen Ort verlasse, will ich etwas lernen und Programmierer werden. " Cyril Shlyakhov, ein Schüler der Bildungskolonie Krementschuk

"Ich hoffe, dass die Meet and Code-Erfahrung diesen jungen Menschen und ihrer beruflichen Entwicklung viele neue Möglichkeiten eröffnet. Es ist wichtig, dass sie sich sicher fühlen und sich Lebensziele setzen. Obwohl unsere Schüler eine schwierige Vergangenheit haben, wollen sie in Zukunft einen Beruf, Bildung und Familie haben sowie gute Mitglieder der Gesellschaft werden." Saiko Aleksandr, Leiter der Bildungskolonie Krementschuk


Das Team hinter der Veranstaltung: Vasyl Khoma, Vorstandsvorsitzender von VETERAN, Svitlana Shuvaieva, Freiwillige und Veranstaltungskoordinatorin der gemeinnützigen Stiftung VETERAN. Georgij Romanov, Leiter der Interregionalen Abteilung Nord-Ost für Strafvollstreckung und Bewährung des Justizministeriums der Ukraine, Valentyna Veltsen, stellvertretende Leiterin der Abteilung und Koordinatorin.