Nieuwsbrief

Im Interview: Anna Sienicka von TechSoup Europe

Anlässlich des fünfjährigen Jubiläums von Meet and Code teilt die Vizepräsidentin von TechSoup Europe einige ihrer liebsten Highlights aus den vergangenen Jahren.

#meetandcode #purposetalks
19.07.2021

Meet and Code, Europas beliebte Programmierveranstaltungen für Kinder & Jugendliche feiert dieses Jahr fünfjähriges Jubiläum. Um das gemeinsam mit uns zu feiern, erzählt uns Anna Sienicka, Vizepräsidentin von TechSoup Europe, von ihren Lieblingsmomenten aus den vergangenen Jahren. 

Anna, was macht Meet and Code so besonders für dich? 
Die Energie, Kreativität und Inspiration, die hinter dem Programm steht und Jugendliche so in die spannende Welt der Technologie einführt. Unsere zukünftigen Führungskräfte zu befähigen und zu motivieren, das liegt uns am Herzen. Zur Unterstützung der Global Goals (die Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen) und im Einklang mit der EU Code Week sollen die Meet and Code-Veranstaltungen jungen Menschen zeigen, wie viel Spaß Programmieren machen kann und wie man damit Ideen zum Leben erwecken kann. Meet and Code ermöglicht es, ein breites Spektrum an Technologien kennenzulernen und ermutigt so, genau die Fähigkeiten zu entwickeln, die für die Arbeitswelt von morgen so dringend benötigt werden. Mit jeder einzelnen Veranstaltung überwinden Meet and Code und die Partner so die digitale Kluft in Europa. Genau das ist es, was ich an der Initiative so liebe – die Kraft von Partnerschaften und die Nutzung von Technologie für das Gute. 

Meet and Code wird dieses Jahr fünf Jahre alt. Was hat die Initiative bis zum heutigen Tag schon alles bewirkt?
Die Wirkung von Meet and Code lässt sich am besten in Zahlen ausdrücken. Und als Europas größtes Programmierveranstaltungen für Kinder & Jugendliche haben wir hier einige eindrucksvolle Zahlen vorzuweisen, angefangen mit insgesamt 3.646 Workshops zu digitalen Themen seit 2017. 
Allein im vergangenen Jahr konnten die Online-Workshops 35 Länder erreichen und die digitale Kompetenz von 148.000 Jugendliche in 505 Städten und Dörfern stärken. Und das Beste daran? Mehr als 83 % dieser Jugendlichen wollen ihre digitalen Fähigkeiten nach dem Besuch eines Workshops weiter ausbauen. Das ist ein großartiger Erfolg und spiegelt genau den Zweck des Programms wider.

Was ist dein absolutes Meet and Code-Highlight?
Wirklich beeindruckt waren wir von der Innovationskraft unserer Partner und Organisationen, die trotz Lockdown Veranstaltungen ausgerichtet haben, die weder an Spaß noch an Inspiration gemangelt haben. Das Programm hat sich in den letzten 12 Monaten sehr schnell angepasst und sich erfolgreich als Online-Event etabliert.
Ein großer Meilenstein im letzten Jahr war auch die Frauenbeteiligung bei Meet and Code, die bei hervorragend 50,5 % lag – ein Beweis dafür, wie wegweisend die Initiative in der Förderung der Geschlechtervielfalt im Tech-Sektor ist.
Zudem konnte Meet and Code auch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) als Programmpartner begrüßen.
All diese Errungenschaften haben einen enormen Einfluss auf das Programm – und Europa – und sind daher meine Highlights. Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was dieses Jahr bringt! 

Meet and Code reicht bis in die kleinsten Städte Europas vor. Was bedeutet das für die Zukunft von digitalen Fähigkeiten und Coding?
Das bedeutet, dass wir die Macht der Technologie für etwas Gute nutzen können. Mit den vermittelten digitalen Kompetenzen können Jugendliche Karrieren anstreben, die sie erfüllen. Wir können ein stabiles sozioökonomisches Klima der Chancengleichheit schaffen.
Mit den Meet and Code-Veranstaltungen haben wir eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Unternehmen initiiert und bringen Kinder unterschiedlicher Herkunft und Standorte zusammen. Bereits 17,85 % der Veranstaltungen finden in kleinen Dörfern statt, 32,9 % in größeren Städten. Dank der Zusammenarbeit mit Non-Profit-Organisationen in ganz Europa fühlen sich Jugendliche aus allen Gesellschaftsschichten gleich wichtig und wissen, dass sie – egal woher sie kommen, ob aus einem kleinen Dorf oder einer großen Metropole – eine glänzende Zukunft im Technologiesektor haben können.

Und wie geht es weiter – welche Ziele möchte die Initiative in Zukunft erreichen?
Ich würde mir wünschen, dass Meet and Code auf weitere Veranstaltungskategorien und Sprachen ausgedehnt wird und dass die Reichweite des Programms noch weiter zunimmt. Wir möchten mit mehr Non-Profit-Organisationen aus unterschiedlichen und vielfältigen Hintergründen zusammenarbeiten und dafür Sorge tragen, dass Jugendliche in allen Ländern teilnehmen können. Durch COVID-19 haben wir gelernt, wie wichtig es ist, das Lernen auf Online zu verlagern. Wir glauben, dass das die Teilnahme aus anderen Ländern vereinfachen wird.  
Die Umstellung eines solch umfangreichen Programms von Analog auf Digital war keine leichte Aufgabe. Wir glauben, dass dies weltweit erreicht werden kann, wenn wir unsere digitalen Fähigkeiten nutzen und weiter mit unseren Partnern zusammenarbeiten. Unsere Koordinatoren haben hart daran gearbeitet, Partnerorganisationen mit Schulungen, SAP-Expert:innen und Toolkits zu versorgen, um die Online-Umstellung zu erleichtern. Und eines Tages können wir die gleichen Schritte global gehen. Meet and Code ist ein tolles Beispiel dafür, wie Technologie es uns ermöglicht, uns anzupassen und miteinander in Verbindung zu bleiben. Meine Hoffnung und mein Wunsch ist es, dass das Programm diese Anerkennung erhält und dass wir solidarisch arbeiten können, um das Ziel der globalen Expansion und somit eine Förderung digitaler Fähigkeiten für alle zu erreichen. 
 
Hinter der Initiative Meet and Code stehen die Initiatoren SAP, die Haus des Stiftens gGmbH und die jeweiligen Länderpartner des TechSoup Europe-Netzwerkes. Anna Sienicka ist Vizepräsidentin von TechSoup Europe und ist verantwortlich für die strategische Ausrichtung. TechSoup Europe ist Teil des TechSoup Global Networks, das aus 70 der weltweit führenden zivilgesellschaftlichen Einrichtungen besteht, 1,2 Millionen Organisationen betreut und +US$13,5 Milliarden an Technologie-Tools und philanthropischen Dienstleistungen bereitstellt.